Ganz schön mies: Bad Leadership

– und was HR dagegen tun kann

Führungskräfte sind Vorbilder – oder sollten es zumindest sein. Doch auch hier gibt es „die dunkle Seite der Macht“, „Bad Leadership“ genannt. Dieses eher schwer zu greifende Phänomen wird in der Fachliteratur klassischerweise der „Positive Leadership“ gegenübergestellt. Doch was macht „Bad Leadership“ aus, was genau ist daran „schlecht“? In diesem Blogbeitrag geht es also ausnahmsweise einmal darum aufzuzeigen, wie es NICHT laufen sollte. 

Was ist Bad Leadership?

Bad Leadership, auch toxische, negative oder destruktive Führung genannt, bezeichnet ein bewusstes, unter Umständen sogar beabsichtigtes schädliches Verhalten einer Führungskraft gegenüber ihren Mitarbeitenden. Dabei geht es nicht um Einzelfälle oder um einen schlechten Tag, den wir all einmal haben. Sondern um ein Verhalten, das sich wie ein roter Faden durch den Führungsstil und das Team zieht. Ein solches Verhalten zerstört den Teamgeist durch eine vergiftete Atmosphäre, etwas, wenn Mitarbeitende gegeneinander ausgespielt werden, und verringert die Motivation des gesamten Teams, was schließlich sogar zu Kündigungen führen kann. Und kaum etwas ist teurer, als wertvolle Mitarbeiter zu verlieren und neue einstellen zu müssen. 

Was begünstigt Bad Leadership?

Das Problematische an Bad Leadern ist, dass man sie nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennt, oder sie sogar für den (kurzfristigen) Erfolg eines Unternehmens von Nutzen sein können: Sie sind in der Lage, hohe Ziele zu setzen, die Belegschaft mitzureißen und so schnelle Erfolge zu verbuchen. 

Begünstigt wird Bad Leadership durch ein hohes Arbeitsaufkommen und den großen Erfolgsdruck, der heutzutage auf Unternehmen und ihren Mitarbeiter:innen lastet. Zudem ist ein toxisches Führungsverhalten manchmal in den Mitarbeiter:innen selbst begründet, nämlich dann, wenn sie aus Angst vor Abmahnung, Schikane oder Kündigung alles einfach so hinnehmen. Darüber hinaus gibt es Mitarbeiter, die den toxischen Chef sogar unterstützen, weil sie meinen, davon profitieren zu können. Daneben existiert ebenso der Charakter des „Gehorsamen“, der es einfach nie anders gelernt hat, als Autoritäten zu folgen. All dies sind Faktoren, die ein negatives Führungsverhalten fördern können. 

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Was kann HR dagegen tun?

Zunächst sollte die HR-Abteilung sich fragen, wie es zu diesem immensen Arbeitsaufkommen kommen kann und daraus die richtigen Schritte ableiten. Zudem sollte es im Unternehmen einen Leitfaden geben, was als grenzüberschreitendes Verhalten verstanden wird und wie es geahndet werden kann. Führungsrichtlinien sollten in beide Richtungen formuliert sein und eben beinhalten, was sein sollte und auch, was nicht sein darf. Die Personalabteilung sollte sich außerdem die Führungsbeziehungen im Unternehmen genau anschauen, indem zum Beispiel standardisierte Verfahren zur Messung des Führungsverhaltens eingesetzt werden.

Von hoher Relevanz sind auch Mitarbeitergespräche, um die Stimmung richtig einzufangen und ein qualifiziertes Feedback einholen zu können – und zwar nicht nur im Angestelltenverhältnis, sondern auch bei Abgängen. Transparenz über das Führungsverhalten und die Kommunikation im Team sind wichtige Stichpunkte für das HR. Grundsätzlich sollten Sie Ihre Führungskräfte immer im Blick haben und ihnen mit Coachings und Schulungen zur Seite stehen. So erkennen Sie auch schnell, wenn etwas hier in die falsche Richtung läuft.

Auch, wenn Bad Leadership selten ganz konkret und objektiv greifbar ist, so existieren doch einige Hebel, um ein solches Führungsverhalten sichtbar zu machen sowie Maßnahmen, um gegenzusteuern. Unzufriedene, demotivierte Mitarbeitende, ein hoher Krankenstand oder eine hohe Fluktuation müssen nicht, können aber Anzeichen dafür sein – und mindestens ein Grund, um auch die Führungskraft und ihren Führungsstil genauer in den Blick zu nehmen.

Wenn Sie jetzt als gute Führungskraft umgekehrt noch besser werden wollen, dann haben wir noch einen Tipp für Sie: Wie richtig gute Führung funktionieren kann, lesen Sie in unserem Whitepaper „Stärkenorientierte Führung – Hier spielt die Musik“ . Damit laufen Sie auch ganz sicher nicht Gefahr, auf die „dunkle Seite“ zu geraten.
 

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Sebastian Vornweg
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