Mitarbeiterzufriedenheit: Worauf es heute wirklich ankommt
Ein Interview mit Personalleiterin Katrin Vahlenkamp

Dass die Zufriedenheit von Mitarbeitenden Ihnen als Personaler am Herzen liegt, steht wohl außer Frage. Aber wissen Sie genau, wie zufrieden die Angestellten Ihres Unternehmens sind? Und wie Sie Zufriedenheit messen und sogar steigern können? Wir haben Katrin Vahlenkamp gefragt, Personalleiterin der VRG Unternehmensgruppe, was sie und ihre Kolleg:innen für das Thema Mitarbeiterzufriedenheit tun.

Katrin Vahlenkamp
Personalleiterin in der
VRG Unternehmensgruppe
Katrin, wir alle wissen, dass sich Bedürfnisse und Anforderungen von Arbeitnehmer:innen gerade in den letzten Jahren stark gewandelt haben. Was macht Ihr eigentlich, um die Mitarbeiterzufriedenheit in Eurem Unternehmen zu messen?
„In der VRG Unternehmensgruppe gibt es regelmäßige Mitarbeiterbefragungen zu zehn Themenbereichen, wie etwa Arbeitsbedingungen, Aufgaben und Tätigkeiten, zur Führung, Identifikation oder zur Unternehmenskultur. Wir haben ja ganz unterschiedliche Arbeitsplätze: von klassischen Bürojobs in der Verwaltung über den Vertrieb bis zur Lohnabrechnung oder der Softwareentwicklung. Durch die abgefragten Themen erfahren wir sehr genau, in welchen Bereichen wir gut sind – und wo wir noch besser werden können."
Werden die Mitarbeiterbefragungen denn gut angenommen?
„Wir haben den Eindruck, dass die Befragungen mehr als gut ankommen. Die Rücklaufquote der letzten Befragung etwa war sehr hoch – sogar noch besser, als bei der vorherigen Befragung vor einigen Jahren. Außerdem gab es viele ausführliche Antworten auf die offenen Fragen. Das zeigt, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich wirklich Gedanken zu den Themen machen."
Was waren denn die wichtigsten Erkenntnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit?
„Wir haben unter anderem eine Treiberanalyse durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass die Gesamtzufriedenheit bei uns in erster Linie von der Unternehmenskultur beeinflusst wird. Aber auch die Arbeitsbedingungen spielen eine wichtige Rolle. Außerdem ist die Identifikation mit dem Unternehmen ein entscheidender Faktor. Schließlich beeinflusst auch sie die Mitarbeiterzufriedenheit. Für die Identifikation wurden die Aufgaben und Tätigkeiten als relevante Aspekte eingestuft, gefolgt von der Unternehmenskultur und den Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. “
Welche Schlüsse ziehst Du aus diesen Ergebnissen?
„Dass wir uns primär, kontinuierlich und ganz ehrlich mit dem Thema Unternehmenskultur auseinandersetzen müssen und schauen müssen: Was wird hier gewünscht? Was davon wird bereits gelebt? Gerade hier müssen wir uns an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen orientieren – sowohl, um sie zu halten, aber auch, wenn wir neue Kolleginnen und Kollegen gewinnen wollen.
Sehr wichtig dafür sind auch eine hohe Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Kundenorientierung, weil sich die Märkte immer schneller verändern. Das Stichwort ist hier „VUCA“: VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity, also Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Das bedeutet, wir werden zunehmend mit schnellen und unberechenbaren Entwicklungen konfrontiert, denen wir die Stirn bieten müssen. Wenn wir da nicht flexibel und anpassungsfähig bleiben, haben wir schon verloren.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis betrifft die Arbeitsbedingungen: Bei uns in der VRG gibt es in fast allen Bereichen, vom Vertrieb bis zur Softwareentwicklung, eine extrem flexible Arbeitszeitregelung. So können unsere Beschäftigten Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren – und dass viele gerade damit bei uns sehr zufrieden sind, bekommen wir auch zurückgespiegelt.“
Wie sieht denn der Folgeprozess nach den Mitarbeiterbefragungen aus?
Alle Ergebnisse werden auf verschiedenen Ebenen in Workshops analysiert: in der Gruppe als Ganzes, im jeweiligen Unternehmen, und schließlich auf Abteilungsebene. So bekommt jede:r Beschäftigte die Möglichkeit, sich ganz praktisch an der Entwicklung von Maßnahmen zu beteiligen. Alle Maßnahmen und Verbesserungsvorschläge werden dann in einem Follow-Up-Tool dokumentiert, damit alles transparent und nachvollziehbar bleibt, und keine Idee verloren geht.
Natürlich informieren wir unsere Mitarbeitenden auch über die Ergebnisse und über die Maßnahmen, die sich daraus ergeben oder sogar schon geplant werden. Und nach etwa sechs Monaten, wenn alle Workshops abgeschlossen sind, bitten wir unsere Beschäftigten um ein Feedback zum Prozess und den Ergebnissen. Ist ja klar, dass wir auch wissen möchten, wie sie die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen bewerten.
Insgesamt ist uns also wichtig, dass sich wirklich Jeder und Jede aktiv in den Prozess miteinbringen kann. Damit können wir dann hoffentlich auch jede:n Einzelne:n mit ihren oder seinen Wünschen erreichen.
Katrin, vielen Dank für das Interview!
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- Zwei-Faktoren-Theorie … die Basis zur Entwicklung von Mitarbeiterbefragungen
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Sebastian Vornweg
Vertriebsleiter
Telefon: 0441 3907-114
E-Mail: sebastian.vornwegvrg.de
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